Kerwa Zeitung 2008 der Ortsburschen Diespeck
 
 

Das Interview 2008

.... mit Pfarrer Hartmut Andreae

   

    
       

Hallo Herr Pfarrer. Heuer feiern Sie die letzte Diespecker Kerwa vor Ihrer Pensionierung. Können Sie sich noch an Ihr erste Kerwa in Diespeck erinnern? Wie empfanden Sie diese?

Ehrlich gesagt, erinnere ich mich nicht so genau. Aber der Gesamteindruck blieb und hat sich im Laufe der Jahre gefestigt. Ortsburschen, Musikverein, Volkstanz, Kerwafichtn, fröhliche Menschen, Karussell, gutes Essen, Umzug mit vielen Wagen, Familien treffen sich, .....

Was ist für Sie das besondere an der Diespecker Kerwa?

Die Mischung vieler Elemente! Es sind überall frohe Gesichter zu sehen, beim Umzug aus den Fenstern, auf der Straße, bei der Eröffnung am Rathaus, wenn der Bürgermeister ansticht, beim Betzentanz, wenn Herr Hess spontan Reime singt..... Ich finde es auch gut, dass es eine Kerwa ohne Zelt ist, sondern eben individuell in Diespeck. Es ist wie ein Familientreffen mit „Wir-Gefühl“. Dass der Gottesdienst im Laufe der Jahre immer mehr besucht wurde, auch die Ortsburschen kommen, freut mich, denn die Kirche steht im Mittelpunkt.

Was war für Sie das lustigste Kerwathema?

Das kann ich so nicht sagen, denn die Themen sind immer originell und aktuell (manchmal dachte ich: „des war gscheit recht!“ – aber ich will hier keine Namen nennen !! ) ... weiter so! Es gibt viel zu lachen, aber auch zum Nachdenken.

 Welches Thema hat Ihnen am wenigsten gefallen?

Tja, welches ??

Warum war Ihr Sohn nie bei den Ortsburschen?

Wie der Club, brauchen schließlich auch die Ortsburschen, Quastler, Altburschen gute und zuverlässige Freunde!!

Waren Sie erleichtert, dass Ihre Töchter beim Betzentanz nie gewonnen haben?

Aufregend war es schon, wir wussten ja nicht genau, was passiert, wenn eine Tochter..... Kommen dann alles Burschen und Madle zu uns ins Haus? Würden wir das bewältigen? Also, wir waren offen und gespannt, wenn´s klappt, und – andrerseits (wirklich nur aweng) erleichtert, dass andere Paare gewannen.  

Zur 250. Kerwa haben Sie mit Kerwaprediger Peter Lang die Rollen getauscht. Wie empfanden Sie den Unterschied der Kerwapredigt zu Ihren Predigten in der Kirche?

Die Atmosphäre ist anders. Du stehst als Kerwaprediger exponiert auf dem Wagen, siehst die Menge Menschen, an den Rändern immerzu Bewegung. Die Zuhörer haben einerseits mehr Spannung (wer, was kommt dran?), andrerseits eine lockere Atmosphäre, Zurufe, Beifall. Ein Unterschied zur Kirche ist, dass der Text vorgegeben ist (wie der Prediger immer betont: „Bin nicht verantwortlich…“). Die Kerwapredigt ist ein Beitrag im lebendigen Ortsgeschehen und für Humor (letztlich kann jeder mal drankommen). So war ich auch stolz, einmal die Kerwapredigt halten zu dürfen (ist ja nicht selbstverständlich). Da kann ich aber sagen, dass es mich sehr beeindruckt hat, wie ernsthaft und überzeugend der Kerwaprediger damals die Predigt in der Kirche gehalten hat und danke auch für das Vertrauen, das der Kerwaprediger zu mir hatte! Dazu möchte ich beitragen, dass die Kirche im Dorf bleibt.

Vielen Dank für das nette Gespräch. Wir wünschen Ihnen auch nach Ihrer Pensionierung eine gute Zeit und viel Gesundheit.
    

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