Kerwa Zeitung 2008 der Ortsburschen Diespeck
 
 

Hau-Ruck der Wald ist grün.....

 

.....schön ist die Natur. So, oder so ähnlich müssen es sich die Diespecker Waldrechtler wohl gesagt haben, als sie beschlossen, in diesem Jahr 
ein kleines gemütliches Grillfest am Waldesrand zu veranstalten.

Und so hat man dann a boor Fässli Bier organisiert, an Grill, a boor Brotwöschd und an Ranga Steaks. Damit`s nicht heist, die saufen und fressen blos ham`s sogar an original Oberamtsförster eingeladen, der wo den Leuten erklärt, was a Fichtn, a Achn und a Broonabeerstrauch*1 is. 

Doch die Rechnung wurde ohne die (Heim) Rechtlerinnen gmacht. Irgendwo muss es wohl eine undichte Stelle gegeben haben, denn als die erste Rechtlerfrau von  den Plänen der Männer erfuhr, eskalierte die Situation zusehens. Auf einmal spielte ein halbes Dorf verrückt. Da wurde wild umanannertelefoniert, quer über Straßen nieberbläkt, unschuldige rechtschaffende Männer der Unfähigkeit bezichtigt und ob`s möglicherweise auch Handgreiflichkeiten gegeben hat, wissen wir leider nicht.

 Irgendwie war die Aufregung natürlich auch verständlich, schließlich waren`s ja „nur“ noch 3 Wochen bis zur „Rechtlerkerwa“. Unglaublich, was dann trotz der begrenzten  Zeit alles auf die Beine gestellt wurde. Da wurden Dixi-Klo`s organisiert, geschätzte 15 Salate, 12 Kuchen und 3 Torten in Auftrag gegeben. Und wie es zu einer richtigen Kerwa gehört, ham auch Küchli her gemusst. 

Aber wie das bei Frauen halt mal so üblich ist, ging das nicht so einfach, wie bei Männern. (O-Ton: „Die däät scho Kiechli backen, obber die will gfrocht werdn“)  Blos blöd, wenn dann die Antwort kommt: „Nein, ich mach keine, aber du könntest doch welche machen“. Wer dann eine aufn Deckel bekommt ist ja auch klar, die Männer natürlich. Aber schließlich hat`s dann doch Kiechlie  gegeben.

Doch nichts desto trotz war das Fest ein Riesen-Erfolg. Da wurde fröhlich gefeiert, die Torte und der Kuchen „neigraamt“ und die Männer ham sich über die Holzpreise unterhalten und übern Borkenkeefer pfoppfert. Eindrucksvoll bewiesen sie, das sie nicht blos mit der Motorsäge umgehen können, sondern auch mit dem Seidlersgloos.

Gar mancher entdeckte auf dem Heimweg mit dem Fahrrad eine ganz neue Seite an sich und entwickelte einen solchen links-drall, das es ihn  vom Hocker gehaut hat. Naja, genau genommen nicht vom Hocker, sondern ehr vom Fahrrad. Der Leidtragende war der „Broonabeerbeauftragte“, der vom Oberamtsrat der Versenkungstechnik in Ausübung seines Amtes mehr oder wenige „tiefergelegt“ wurde. Auf gut deutsch: Er issna mit`n Fellitzerpe*2 hintn neigrumplt, dass alle zwaa zerlecht hat.

So zeigte sich doch noch ein Schwachpunkt in der ansonsten perfekten Organisation. Nächstes mal sollte man sich Gedanken über einen Hol- und Bring- Service Gedanken machen. Auch Live- Musik, eine Tanzfläche und ein Autoscooter wäre in Erwägung zu ziehen. Aber dann haben die Rechtlerfrauen  ja mehr Zeit, alles perfekt zu organisieren und es gibt bestimmt auch mehr, als 3 Torten.

*1 fränkischer Ausdruck für Brombeerstrauch

*2 fränkischer Ausdruck für Fahrrad     

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