Kerwa Zeitung 2006 der Ortsburschen Diespeck
 
 

 
An einem verregneten Samstag im Februar stieg ich in meinen geliebten Audi XX-12 ein, weil ich noch nicht laufen konnten (unter 2 Promille). Dieser brachte mich zielsicher zum Vorglühen zum Schindler nach Gutenstetten. Eineinhalb Stunden, sieben Seidle und drei Kurze später fuhr ich (obwohl ich schon fast wieder laufen konnte, d. h. über 2 Promille) vom Durst geplagt in die nächste Kneipe. Dort angekommen parkte ich mein Auto vorschriftsmäßig in der Parkbucht beim Müller. Völlig ausgetrocknet kroch ich mit letzter Kraft an meinen Platz am Stammtisch: „Marianne, a Hopfen!“

Das Bier kam so schnell (hä...?), dass ich nicht einmal meinen Mantel und Hut ausziehen konnte. Nach den dritten Schluck klopfte mir jemand auf die Schulter: „Ich bin’s, dein Rausch!“

„Voll“ erschrocken ließ ich mein halbes Bier stehen und kam seiner Aufforderung nach, mich unverzüglich nach Hause zu begeben. Zielsicher und gut zu Fuß (jetzt mit 2,5 Promille) sprang ich in meinen Audi XX-12. Als ich nach einer kurzen Umdrehung des Zündschlüssels meiner Maschine Leben einhauchte, geschah das Unfassbare. Das hinter mir parkende Auto, schoss trotz angezogener Handbremse, ohne Fahrer, bergauf und ohne Licht auf meinen vielgeliebten Promilleträger. Mit großem Entsetzen flüchtete ich vor den angreifenden Fahrzeug, das nennt man wohl Fahrerflucht, weil das andere Auto hatte keinen Fahrer.

Zu Hause angekommen überlegte ich mir rechtliche Schritte gegen das fahrerlose Auto einzuleiten.

Polizeibericht:

DIESPECK – Ein offensichtlich stark alkoholisierter Fahrer beschädigte am frühen Samstagabend, beim Ausparken einen blauen Opel Astra. Trotz Fahrerflucht konnte der Täter durch Zeugenaussagen ermittelt werden.

Der uneinsichtige Fahrer lehnte jede Einigung mit dem Geschädigten ab und zog stattdessen seinerseits rechtliche Schritte in Erwägung.

 Pfui Teufel!

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