Kerwa Zeitung 2006 der Ortsburschen Diespeck
 
 

 

GANZ HEIMLICH geehelicht hat ein ortsansässiger Bierbrauer (auch bekannt als „Drämbers“ aus der Western - Serie „Die Loide von der Schailoh – Ränsch“) seine ebenfalls ortsansässige Krankenschwester. Ob die beiden schon Nachwuchs geplant haben? Nix genaues weiß man nicht. Eines scheint jedoch sicher: eines Tages wird der ebenfalls ortsansässige Diespecker „Undertaker“ bestimmt auf besonders geheimnisvolle Art und Weise Großvater werden. ..

 

GANZ GEMEIN und Übel finden wir die Tatsache, dass sich neuerdings braune Ratten in Überzahl auf einen leicht angeseierten „Inschinnöör“ (siehe dazu auch: „Wir sind Helden“) stürzen und diesen verprügeln. Noch schlimmer ist allerdings, dass beim Versuch ihren Mann aus den Fängen des Gesindels zu befreien, auch „Frau Inschinöör“ von „Lady Brown“ abgefotzt wurde – einer jungen „Dame“, der man solches eigentlich nicht zugetraut                                      hätte...
GANZ VIELE weibliche Zuschriften wünschen wir unserem romantischen Biobauern „Harry“ bei seinen Bemühungen, in der RTL – Sendung „Bauer sucht Frau“ (Hut ab für den Mut, einen solch ungewöhnlichen Weg zu gehen) eine Solche zu finden. Wenn sich allerdings viele Mädels melden,
wird er auch viel Zeit zum Testen brauchen, welche Kandidatin mit ihm körperlich kompatibel ist. Danach hilft bestimmt Mami beim Aussuchen... (Kinder wird es leider keine geben, denn Biobauern spritzen nicht ;-) 

 

 

GANZ AKTUELL ist die Tatsache, dass sich unser oben genannter Biobauer „Harry“ nach der Ausstrahlung der ersten RTL-Sendung „Bauer sucht Frau“ über viele Zuschriften freuen durfte. Nach dem Kennen lernen bei  einem Scheunenfest für’s Fernsehen sollte er sich für eine der beiden Kandidatinnen entscheiden und nahm – ganz wie es bei uns in Diespeck Usus ist – gleich Beide mit nach Hause, näh!!! Das Geschwindigkeit keine Hexerei sein muss, beweist die Tatsache, dass „Harry“ sich bereits am Tag der zweiten Sendung (01.10.2006) – die wir uns natürlich alle gemeinsam „reingezogen“ haben – im Sportzentrum beim „dicken Uwe“ sich mit seiner Anke verlobt hat. Wenn Du ihn nun doch noch zum öfteren „Spritzen“ animieren kannst, sagt der Diespecker Kindergarten heute schon für die Zukunft: „Daaaanke, Anke!“

 

GANZ DEUTLICH drängt sich dabei ein neuer Verdacht auf: dass nämlich vielleicht möglicherweise der „Harry“ und die Anke demnächst noch zu Fernseh-Shootingsstars werden. Da bei RTL außerdem die Doku-Soap „Unsere erste gemeinsame Wohnung“ ausgestrahlt wird und die beiden ja zusammenziehen wollen. Zum Abschied von Zuhause wird unser Biobauer dann vermutlich sagen: „Also Mudder, iech geeh edss fordd, näh!“ Kann man es nicht ausschließen, dass sie schon einen neuen Vertrag haben. Was danach kommt? Eventuell eine Mitwirkung in den Sendungen „Die Supernanny“, „GZSZ“ oder beim „Familiengericht“. Wenn sich das so entwickeln sollte, wird bald auch noch ein Buch herauskommen mit dem Titel: „Harry Schotter und der Biokelch“ ...

 

GANZ GEMÜTLICH GESCHLUMMERT hat ein 26-jähiger laut FLZ – Bericht vom 19.04.2006 auf einem Diespecker Gehweg und musste von der „Bolli“ geweckt werden. Ob hier ein Diespecker oder jemand anderes seinen Rausch ausgeschlafen hat, ist der Redaktion nicht bekannt. Eines wußten wir jedoch schon immer: Anstatt mit Asphalt sollten Diespecks Bürgersteige zukünftig mit Luftmatratzen und Kopfkissen gepflastert werden. Könnte ja sein, dass wir den Gehweg auch einmal in Anspruch nehmen müssen. Und dann liegt sich’s einfach bequemer... 

 

GANZ ARG SCHWITZEN mussten die Kinder, Mamis, Papis, Onkels, Tanten, Omas, Opas, Freunde und Bekannte am 08.07.2006 bei der Einweihung des neuen Kindergartens in der Emoutierstraße. Es wurde geredet und geredet und geredet und... geredet (Gähn, das hätte man auch anders machen können !) Nach der Sing- und Tanzeinlage wurden unsere Kleinen natürlich ungeduldig, weil sie ihr neues Reich erobern wollten und aufgrund der grottenschlechten Lautsprecheranlage (hier hätte man ja mal den Musikverein fragen können) hat ohnehin niemand was verstanden. Nach einer halben Stunde hat deshalb auch keiner mehr zugehört. Als es dann endlich (gefühlte Stunden später) mit der Schlüsselübergabe soweit war, hat uns der Architekt (der Sohn vom ehemaligen Landarzt „Flinten–Willi“) auf eindrucksvolle Art bewiesen, dass er noch GANZ VIEL schöner, besser und vor allem länger reden kann als die Politiker vor ihm. Diese Veranstaltung war bei schwüler Hitze eine körperliche Folter. Nicht nur für die „Dreikäsehochs“, auch für die Erwachsenen. Man stelle sich folgendes vor: Vom Dorffest klingt schalmaienartig die Musik des Kinderkarussells in dein Ohr, der Wohlgeruch von gegrillten Steaks und Bratwürsten durchdringt gnadenlos dein Riechorgan und du fühlst förmlich schon die erste kühle Hofmann’s – Maß durch deine ausgedörrte Kehle fließen – und dann DAS ! 

 

So kam es schließlich, wie es kommen mußte: noch bevor alle Gäste den neuen Kindergarten betreten hatten, ist die erste Bürgerin mit Kreislaufschwäche aus den Latschen gekippt und mußte mit einem Glas Wasser wieder aufgepäppelt werden. Da demnächst der „Drämbers“ und der „Harry“ (sofern er sich dazu durchringen kann, doch ein – oder mehrmals zu „spritzen) für viel Nachwuchs sorgen wollen und deren Kinder ebenfalls, müssen die Einweihungsfeierlichkeiten des dann nötigen neuen Kindergartens im Jahre 2049 organisatorisch noch einmal überdacht werden... 

 

GANZ BÖSE unter die Räder kam am 15.07.2006 die Mannschaft der „Altstars“ (gemeinsames Team aus Altburschen und Quastlern) beim traditionellen Fussballspiel gegen die Ortsburschen zugunsten des Diespecker Kindergartens. 0 : 4 hieß es am Ende einer gnadenlosen Hitzeschlacht, in der letztendlich das Alter der Spieler (sprich: die bessere Kondition der „Bürschli“) den Unterschied ausmachte. Aber: Nächstes Jahr geht’s wieder anders rum! Schliesslich mussten wir Euch ja nach vier Niederlagen in Folge wieder einmal gewinnen lassen, damit Ihr nicht die Lust verliert (Grins) ...

 

GANZ TRAURIG waren allerdings die Initiatoren dieses Fussballspiels wieder über den sehr schwachen Besuch dieser Veranstaltung. Da geben 14, 15 Spieler jeder Mannschaft alles auf dem Platz, der halbe Elternbeirat grillt, die Altburschen sorgen für die Getränke, ein professionelles Schiedsrichtergespann steht parat  (der Lang’s Bäider, der Dischner’s Ginder und

der Deedsl’s Norbert), der Pfarrer ist da, die Frau Spiegel und einige Erzieherinnen des Kindergartens, der Burchermaster auch und alle geben sich Mühe. Man freut sich immer wieder, dass bei diesem Spiel so viele alteingesessene Diespecker Bürger, die gar keine Kinder mehr im Kindergarten haben, ein Herz für die Kleinen zeigen. Nur wo sind die, deren Schützlingen der Erlös dieses Spiels (für Spielgeräte, Musikinstrumente etc.) zu Gute kommt, nämlich die Eltern ? Auf Mallorca, Terrassia oder Balkonien? Aber vielleicht sind einige vom mörderischen Putzen des neuen Kindergartens (Zitat, gehört an der Einweihung am 08.07.2006: „Unser Schweiß steckt im wahrsten Sinne des Wortes im neuen Kindergarten!“) schon so kaputt gewesen, dass eine Woche Regenerationszeit nicht ausgereicht hat, sie wieder auf die (kurzen) Beine zu bringen (gell Frau „Deo“ plus Gesprächspartnerin). Niemand hätte seinen Schweiß in den Schulsportplatz fließen lassen müssen (außer die Spieler natürlich), sondern man hätte in aller Ruhe im Schatten der Bäume auch fümbf Brodwoschdsemmeln und drei Schdeeksemmeln verdrücken können, dazu zwei Bier, drei Radler, vier Wasser oder fünf Apfelschorle, ohne sich dabei körperlich zu verausgaben. Manchmal fragen wir uns schon, warum wir uns das antun und bei 30° im Schatten wie die Bekloppten auf dem Platz „rumhutzn“ und alles Andere organisieren, wenn wir dann jeden Zuschauer per Handschlag begrüßen können. Aber wenn’s um unsere (und auch um die der Daheimgebliebenen) Kinder geht, „mach mer’s haldd a nexxds Joor widder“ ...   

 

GANZ KOMISCH verlief heuer aber die Siegerehrung beim obigen Fussballspiel: es gab gar keine ! Keine Pokalübergabe, keine Gratulationsgesten, rein GAR NIX !!! Ob die „Alten“ wohl schon vor dem Spiel geahnt haben, dass die „Jungen“ gewinnen und deshalb natürlich völlig unabsichtlich den Pokal beim „Müller’s Paula“ vergessen haben... ?   
                          ;-)

 

GANZ DRINGEND GESUCHT wird vom Archivar der Kerwazeitung die obligatorische und unverkennbare Oberbekleidung unseres „Chef – Schafbock – mit – Strohblumen – Schmückers“ Rainer „Profi“ R. aus Diespeck. Nachdem unser „Profi“ dieses Jahr seine Kerwa – Karriere beendet hat, hoffen wir natürlich, dass er uns dieses unverwechselbare Kleidungsstück zur Verfügung stellt. Komplett generalüberholt, frisch gereinigt und eingeschweißt soll die berühmteste „Kerwa-Jaggn“ Deutschlands die (momentane) Krönung der Archivs der Kerwazeitung Diespeck (KWZ) werden...

 

 

GANZ OHNE GELD  (welches unsere Gemeinde nicht hat) auszugeben, ging der Verschönerungsversuch der Diespecker Hauptstraße durch Bemalen mit weißen Linien (erinnert uns an Kokain; hoffentlich haben die dafür verantwortlichen Diespecker Gemeinderäte vor der entscheidenden Sitzung nicht davon geschnupft) und dem Aufstellen von schönen neuen Schildern wohl nicht ab. Während dieses Verkehrsversuchs (das klingt wie: „Maadla, kemmers numol brobbiern, iech breng nern nedd nei !“) ist allein zweimal die Vorfahrtsregelung an der Einmündung Bergstraße in die Hauptstraße geändert (und damit in den Urzustand zurückversetzt) worden. Stimmen verschiedener Anlieger zufolge ist dieser „Verschönerungs – Versuch“ – beschlossen von einem Gemeinderat, in dem man die alteingesessenen Diespecker an einer Hand abzählen kann (der Rest sind „Neigschmeggde“ oder Bewohner von Ortsteilen) – gescheitert. Demzufolge wird es auch nicht GANZ OHNE GELD (welches die Gemeinde immer noch nicht hat) auszugeben ablaufen, die künstlerisch sehr wertvollen, filigranen weißen Linien (vielleicht kann man die einfach wegschnupfen) wieder von der Hauptstraße zu entfernen und die majestätisch anmutenden tollen, neuen Schilder (sind wir eigentlich bei den „Schildbürgern“ ?) wieder klammheimlich im Bauhof verschwinden zu lassen ...

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