Kerwa Zeitung 2006 der Ortsburschen Diespeck
 
 

Unter der Bühne
oder 
Markus der Sahneflieger
frei nach Reinhard Mey „Über den Wolken“


Sportzentrum nachts um halb drei, heute spieln die Sahnehäubchen.  
Viel zu schnell war es vorbei, denn sie sangen wie die Täubchen.  
Und der Hallenboden bebt, wie ein Star fühlt sich der Binder  
bis er abhebt und er schwebt, in die dritte Reihe hinter.

Refrain:

Unter der Bühne- muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.  
Alle Ängste, alle Sorgen – sagt man  
Bleiben darüber verborgen – und dann  
würde der, der groß und wichtig erscheint,  
plötzlich nichtig und klein.

Ich seh ihn noch lange nach, seh ihn vor der Bühne liegen.  
Bis die Leute nach und nach sich vor lauter Lachen biegen.  
Meine Augen haben schon jenen Superstar verloren.  
Nur von fern klingt monoton sein Stöhnen in den Ohren.

Refrain:

Unter der Bühne- muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.  
Alle Ängste, alle Sorgen – sagt man  
Bleiben darüber verborgen – und dann  
Würde der, der groß und wichtig erscheint,  
plötzlich nichtig und klein.

 Dann ist alles still, ich geh. Schnee durchdringt meine Jacke.  
Irgendjemand kocht Kaffee in der Sportzentrumsbarracke.  
In der Halle glänzt noch Blut, doch den Leuten ist das bumbel.  
„Gott sei Dank geht’s uns noch gut – er ist halt doch ein prima Kumpel!“

Refrain:

Unter der Bühne muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.  
Alle Ängste, alle Sorgen – sagt man  
Bleiben darunter verborgen – und dann  
Würde der, der groß und wichtig erscheint,  
plötzli
ch nichtig und klein.

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