Kerwa Zeitung 2003 der Ortsburschen Diespeck
 
 

                                Geld wie Heu               

oder

(Land)Wirtschaftswunder in Diespeck

 

Die wois vom Hamgeh song,
die müssen ka Geld mehr hom.

 Die wois von do bleim song,
müssen ans hom.

  Drum geht der Martin gor net ham,
weil daham do schimmelt is Geld scho zam.

 Auf der Bank do gibt’s kann Zins,
denkt der Martin und er grinst,

 schaufelt is Geld ins Milchhaus nei,
wall do soll es sicher sei.

 Und weil das Wenden er vergaß,
sich das Geld voll Schimmel fraß.

 Erst neulich hat’s der Hans entdeckt,
denn das „Moos“ war gut versteckt.

 Drum fehlen dem Martin mal die „Kohlen“,
kann er sie aus seim Milchhaus holen.

 Da liegt der „Kies“ im Überfluß,
doch damit ist noch lang nicht Schluß.

 An Weihnachten im letzten Jahr,
ham’s Palavert, des war klar.

Mir müssn etz mal überdenken,
was soll mer denn der Luis bloß schenken?

 Einer hat dann die Idee:
An Essensgutschein – der müsst geh!
 

So ham’s die Luis in der (Heiligen)Nacht
mit Pizza-Bon bedacht.

  Die Luis, die hat si a gscheid gfreut,
do gemmer demnächst Essen Leut.

 Ach is des schee, wenn was nix kost,
doch hat sie mit der Weihnachtspost

 den Pizza-Gutschein auch entsorgt.
Im Hause Schnees war man besorgt.

 Man schmeisst doch so an Schein net wech,
verflixt numol, is des a Pech.

 Etz hom’s nan gsucht, sogar der Trampers,
zwischen Pappkartons und Pampers (Gerücht),

 die Luis, die holt ihn schließlich aus
der großen, grünen Tonne raus.
 

Da sieht man mal, ein jeder weint,
uns geht’s so schlecht, doch wie uns scheint,

  sind manche Leute ausgenommen,
do wird auch heut im Geld geschwommen.

  

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