Kerwa Zeitung 2003 der Ortsburschen Diespeck
 
 

Das Fest

Fritz und Loni diese beiden wollen sich die Zeit vertreiben, googern drohm vom Fenster roh und schauen sich des Schauspiel oh…  

„Komm her Fritz und schau mal raus, 
die packen schon die Balken aus.

Hob komm her, ich hab´s im Gfühl,                                              
des wird bestimmt a Trauerspiel. 
Und bring zwei frische Seidle rauf,
ich werd verrückt: A Zelt stelln´s auf!“                                                                                                 

 „Schau mal Loni, sigst es ah,
immer die selben in der Gmaa.
Die gleichen Leut wie überoll,
des kenn mer ja, des is net toll!“  

 

Des Zelt des steht, des is a Pracht, die ahn die häm die Ärbert gmacht. Am Samstag drauf is dann soweit, der Sandbrunna wird eingeweiht. Der Bürgermaster spricht an Satz, Fritz und Loni beziehn` ihrn Platz und passen wieder tierisch auf, wie des Fest vernimmt sein Lauf:  

Die ganze Gmaa kummt etz zum fressen,
beim Aufbau worn´s am Sofa gsessen!
Und sigst den Preiß´ in Bayerntracht,
                                                                                                            der sich do drunt zum Affen macht?
Die ganze Gmaa scho drüber lacht!“

 „Horch Fritz hast g´hört von letzter Nacht?
do ham die Boschn Musik gmacht
Und mancher hat dort randaliert
und sein Vadder gscheid blamiert
Wie Käptn Aha läfft er rum
Weil er hat kaut die Lampn um.
Der Bosch haut auf die Lampn drauf,
in Vadder sauer stässts gleich auf!“

 „Hey Loni, waßt du wos ich mahn,
der Bierhartl der muss immer ran!
Des Kinnermadla für den Haufen,
der kann net mol a Seidla saufen.
Schau hie, etz muss er wieder flitzen,
die kenna net mol Bleistift spitzen!“  

 

Des ganze Fest ist jetzt am laafen, die halbe Gmaa is do zum waafen. Hoggt dort, trinkt Bier und haut sich voll, wenn mer net Ärbert is des toll. Bis Ohmds um fünfa geht des Fest, manch einer gibt sich gscheid den Rest. Montag morgen, Fritz steht auf: „Gott wor dees a drimmer Rausch!!!“. Der Loni kommt schon angerannt und hat zwei Seidle in der Hand. Die trinken sie in aller Ruh und schaun den Leut beim Abbau zu:  

  „Schau mol noh und schau mol nieber,
do hat gsuffen Neustadts Keeper.
Hat gspeid und greiert wie a Sau,
des wor fei a riesen Schau!
Dann fiel er um und platschte nei,
in sei eigne Sauerei.             
Do wor se g´stoppft sei großa Goschn
und Schuld worn wieder mol die Boschn.
Er wälzte sich im eignen Dreck, 
die Flecken kriegt der nie mehr weg!“

Auto nei. 
Den Alten hättest do net gesehn,
der wär in seiner Falln drin g´leng!“

 „ Horch mol Loni, sigst die Kunden,
die den März in Abfall tunken.
Etz schütteln´s na nu kräftig rum,
allmächt, des stinkt, do haut´s dich um!“  

 

Alles ist eingepackt und verstaut, bloß der Hartl hat blöd gschaut. Weil der Richi wollt sicher gehen, dem is viel an seim Fohrrod gleeng. Mit Ketten hat er´s fest oh kengt und Sonntag Nacht nemmer droh denkt. Am Kühlwoong hängt es fest verschlossen, der Hartl hätt nern ball derschossen!  
„ Mohl wos anders, kann´s des gehm?
Hast du den schwarzen Peter gsehn?
Beim Aufbau, Abbau und unterm Dooch
Wor er selten do der alte Drooch!“  

   

Wos hämmer glernt aus diesem Fest?

Immer sens die selben Leid,
so ist´s in unsrer G´sellschaft heid.
Nur aaner, der wor immer doh:
Der BGM, do wor mer froh!
Für manchen müsst er Vorbild sein,
dann gäb´s viele Helferlein!
Das Fest war trotzdem echt der Hit,
vielleicht macht nächst Johr jeder mit!

 

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